Willkommen im Siesbacher Naturparadies

ArtenFinder-Exkursion Schmetterlingswiesen Siesbach.

Wiesen gehören zu den artenreichsten Lebensräumen Mitteleuropas. Besonders eindrucksvoll zeigt sich das in der Wiesenvielfalt hier um Siesbach. Wertgebend ist das vielfältige Mosaik aus Nass- und Feuchtwiesen mit ihren charakteristischen kugeligen Weidensträuchern, in Kontakt mit trockeneren Wiesen und ergänzt durch Waldränder, Hecken und Säume. Die Lebensräume, die diese Landschaft bietet, sind ideal für eine Vielzahl von Pflanzen und Tieren. Kein Wunder also, dass um Siesbach bisher über 200 Pflanzenarten und – da stehen wir noch am Anfang - 52 Insektenarten dokumentiert wurden. 

Hier kommen Breitblättriges Knabenkraut, Wald-Läusekraut, Teufelsabbiss, Heil-Ziest, Kreuzblümchen, Schwarze Teufelskralle, Echte Schlüsselblume, Knäuel-Glockenblume, Hunds-Veilchen und viele andere vor. Die botanische Ausstattung, z.B. das flächenhafte Teufelsabbiss-Vorkommen, bildete die Basis für eine artenreiche Schmetterlingslebensgemeinschaft. Magerrasen-Perlmutterfalter, Baldrian-Scheckenfalter, Braunfleckiger Perlmutterfalter, Sumpfhornklee-Widderchen, Mädesüß-Perlmutterfalter und Wegerich-Scheckenfalter stehen stellvertretend für bisher 35 nachgewiesene Schmetterlingsarten. Ein wahres Juwel der Natur

 

Schmetterlinge in Gefahr

In den Wiesen um Siesbach kommen noch seltene Schmetterlinge vor. Die Roten Listen der gefährdeten Arten in Rheinland-Pfalz zeichnen landesweit ein düsteres Bild für die Schmetterlinge: Drei Viertel der heimischen Arten gelten als gefährdet, stehen auf der Vorwarnliste oder sind bereits ausgestorben. Nur 18 % der Arten werden noch als ungefährdet eingestuft.

ArtenFinder-Exkursion mit Besuch von Klimaschutzministerin Katrin Eder

Die Ministerin läd Interessierte zu einem Projektbesuch des Ersatzzahlungsprojektes „Schmetterlingswiesen in Siesbach“ ein. Im Anschluss an die Begrüßung und Projektvorstellung findet eine Exkursion des ArtenFinder Rheinland-Pfalz mit dem Schwerpunkt Tagfalter statt.

 

Anmeldung zur Exkursion über das hier verlinkte Anmeldeformular werden bis Freitag, 4. Juli erbeten.  

Hintergrund

Das Eigenprojekt der Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz (SNU) aus Mitteln der Ersatzzahlungen wurde in Zusammenarbeit mit der Biotopbetreuung im Landkreis Birkenfeld entwickelt.  Ziel des Projekts ist neben der Erhaltung, Entwicklung und Aufwertung von artenreichen Mähwiesen die Sicherung und Aufwertung des Lebensraums einer gefährdeten Schmetterlings-Lebensgemeinschaft. Beabsichtigt ist es die Wiesennutzung so zu optimieren, dass eine Förderung der Habitatqualität von seltenen Insekten und Pflanzen auf den Siesbacher Schmetterlingswiesen erreicht und zeitgleich eine Einbindung der naturschutzoptimierten Wiesenpflege in den landwirtschaftlichen Betrieb ermöglicht.

 

Das Projektgebiet (ca. 50 ha) liegt innerhalb des Landschaftsschutzgebietes „Hochwald-Idarwald mit Randgebieten“ und des Naturparks „Saar-Hunsrück“. Auch befinden sich einige gesetzlich geschützte Biotope des § 30 BNatSchG und § 15 LNatSchG innerhalb der Projektfläche. Nordwestlich liegt der Nationalpark „Hunsrück-Hochwald“, das FFH-Gebiet „Hochwald“ und „Idarwald“. Südöstlich liegt das FFH-Gebiet „Obere Nahe“ sowie das VSG „Nahetal“. Die Maßnahmenkulisse setzt sich aus artenreichen Wiesen im Eigentum der Kreisverwaltung Birkenfeld, öffentlichen Flächen der Ortsgemeinde Siesbach und Flächen aus dem Privateigentum zusammen.